Zurück aus Santa Maria wurde eine kleine Jam session für uns veranstaltet…gut, eigentlich für Peter, Klaus und ich waren nur schmückendes Beiwerk…aber ziemlich coole Nummer, mit Trommlern und allem drum und dran. Auf dem Graffiti im Hintergrund steht „Paz“, was Frieden heisst – und die Farben Grün, Gelb und Rot sind die Stadtfarben von Petrolina, was aber zurecht einen Jamaika-Reaggaetatsch hat. Der kleine Checker hier unten (glaub er war 6) hat dann noch mal eben ne kleine Breakdancenummer hingelegt…
Am nächsten Morgen sind wir dann weiter nach Dormentes. Hier hat sich Peter vor einigen Jahren ganz besonders eingesetzt, als er mit einer Truppe Jugendlicher aus Köln hier war und geholfen hat einen Kindergarten zu errichten…die Kinder hatten für uns ein paar Lieder vorbereitet und vorgetragen..
Nachmittags waren wir dann noch ein anderes Projekt besuchen. Da ging es Thematisch dann doch ins eingemachte und auch ich kam ins Schlucken…es geht um ein Projekt der Landlosenbewegung hier in Brasilien. Ein sehr komplexes Thema – kurz gesagt gibt es viele Menschen hier in Brasilien, die durch welche Lebensumstände auch immer Mittellos und Landlos sind. Menschen die auf der Straße Leben, keine Familie haben oder aus anderen Gründen von ihren Familien geflohen sind und nichts mehr haben. Auf der Suche nach einer Bleibe haben sich Initiativen gegründet, die versuchen diesen Menschen wenigstens eine Bleibe zu beschaffen. Nach jahrelangem Kampf mit den Großgrundbesitzern im Umland konnte ein wenig Land Mitten im Nichts errungen werden und mit staatlichen Zuschüssen wurden Häuser gebaut.
Also wir 2,5 Stunden auf Piste Richtung Nichts gefahren um 2 dieser „Assentamentos“, also Siedlungen zu besuchen. Die erste hatte weder Strom, noch Wasseranbindung – 12 km bis zum Fluss. In dem Ort gab es kein Auto und auch sonst keine Verbindung zur Außenwelt. Hab gefragt, wie es denn mit medizinischen Notfällen aussehn würde, also Blinddarm oder so. Beten würd helfen war die Antwort, aber manche würden dann halt auch sterben. Ohne Worte. Die Kinder sind auch nicht zur Schule gegangen. Im Übrigen sehr Kinderreiche Familien..gut, was willste auch sonst machen, wenns draußen dunkel wird und du sonst nix zu tun hast – ja klischeedenken – aber es ist so! Die zweite Siedlung hatte da wenigstens schon Strom und NATÜRLICH ne Kneipe…aber auch keine Schule. Na ja, die Menschen haben uns sehr warmherzig empfangen und sich glaube ich gefreut, dass wir ihre Geschichten gehört haben und ihnen zumindest etwas Aufmerksamkeit geschenkt haben…hier ein paar Eindrücke…
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